Weihnachtsgedicht vortragen
Wer im privaten Kreis oder bei einer Weihnachtsfeier darum gebeten wird, ein Weihnachtsgedicht vorzutragen, reagiert in der Regel erst einmal abweisend. Manch einer erinnert sich vielleicht an ähnliche Situationen während seiner Schulzeit und winkt dankend ab. Dennoch sollte niemand vorschnell resignieren. Die Rezitation eines Gedichts ist keine Hexerei und beginnt bei der Auswahl des Gedichts. Es sollte ein Weihnachtsgedicht sein, das einem selbst gefällt.
Die Kunst der Langsamkeit
Beim Üben ist es hilfreich, das Weihnachtsgedicht langsam zu lesen. Beim Vortrag vor Publikum trägt jeder automatisch etwas schneller vor, was der Aufregung geschuldet ist. Pausen nicht vergessen, aber nur dann, wenn sie natürlich klingen. Mit einem Aufnahmegerät kann jeder selbst feststellen, wie seine Rezitation klingt. Bei manchen Weihnachtsgedichten ist die Versuchung groß, die Worte auch bildlich auszudrücken. Aber bei jedem Gedicht steht der Text im Vordergrund. Wenn überhaupt, dann sollten Gesten nur sparsam eingesetzt werden. Das lässt sich gut vor einem Spiegel üben und eventuell korrigieren.
Auswendig und mit Blick auf die Zuhörer
Wer das Weihnachtsgedicht auswendig kann, ist klar im Vorteil. Der Vortragende wirkt souveräner und tritt selbstsicherer auf als ein Vorleser. Zur Sicherheit ist es nicht verboten, das Gedicht in der Hand zu halten. Aber sauber und mit relativ großer Schrift ausgedruckt und den Zettel auf einen Karton geklebt. Die Schuhspitzen mögen noch so schön sein. Beim Vortrag sind ein ungeeigneter Blickpunkt. Viel besser ist es, die Zuhörer im Auge zu behalten, ohne eine einzelne Person anzustarren.
Betonungen sind wichtig
Zum Vortrag eines Weihnachtsgedichts zählen auch Betonungen. Allerdings ist darauf zu achten, dass nicht mit einem übertriebenen Pathos rezitiert wird, der letztendlich ins Lächerliche umkippen kann. Anders ist es, wenn der Auftritt vor Kindern erfolgt. Hier darf die Stimme lauter und die Rezitation insgesamt mit Gesten illustriert werden.
Wer das Gedicht auswendig kann und sich für eine bestimmte Art des Vortrags entschieden hat, für den ist das Üben noch nicht beendet. Mit jeder Übung wächst das Selbstvertrauen. Die Möglichkeit, die Rezitation per Video aufzunehmen, sollte unbedingt genutzt werden. Hier lassen sich Schwachpunkte erkennen und können entsprechend verbessert werden.
Auch eine „Generalprobe“ vor einem kleinen, freundlich gesonnen Publikum kann helfen. Dazu gehört allerdings die Bereitschaft, Ratschläge anzunehmen. Wobei sich niemand verbiegen und in eine Rolle schlüpfen sollte, die nicht seiner Persönlichkeit entspricht. Authentizität geht vor Perfektion.